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Samstag, 26. Dezember 2009

Weihnachtsgeschichte, zweiter Teil

Nach einer ungemütlichen, aber sternenklaren und daher doch sehr schönen, Nacht in Tibet auf der Ladefläche eines Lastwagens, machten wir uns auf den Weg um den zweiten Teil unserer Reise nach Nyalam zu bewältigen. Meine Begleiter waren mittlerweile erkrankt. Sie waren, anders als ich, voller Energie am ersten Tag durch den Schnee gegangen. Sie litten nun unter einer Mischung aus Muskelkater und Übelkeit. Ich selbst war, geschwächt durch eine schon in Nepal entstandene Magen- und Darmverstimmung, etwas langsamer gegangen und hatte zwischendurch immer mal wieder tief Luft geholt. Unbewusst hatte ich damit verhindert vom gleichen Unwohlsein befallen zu werden wie die andere Mitglieder meiner Reisegruppe.
Nach einem weiteren Tag zu Fuß über die Berge erreichten wir das Ende des unbefahrbaren Weges. In Nyalam war nun der über Land aus Lhasa und Shigatse kommende Reiseverkehr stecken geblieben. Wir suchten einen Schlafplatz, aber die Hotels und Pensionen waren heillos überfüllt. Zuletzt bekamen wir für das uns begleitende erkrankte Ehepaar das letzte verfügbare Doppelzimmer in einem Hotel. Im selben Hotel wurde mir an der Rezeption vorgeschlagen, eine ebenfalls erkrankte Holländerin, welche alleine in einem Doppelzimmer untergebracht war, zu fragen, ob ich das zweite Bett in diesem Zimmer belegen dürfe. Sie war einverstanden.

Die erstaunliche Geschichte der über 60jährigen Holländerin war folgende: Sie lebte in Australien und kam kurz vor Weihnachten auf die Idee, die Weihnachtszeit in einem Land mit viel Schnee zu verbringen. Ein Reisebüro verkaufte ihr daraufhin kurzer Hand eine Reise über Peking nach Tibet. In der tibetischen Hauptstadt angekommen kaufte sie sich nach wenigen Tagen ein Ticket und machte sich per Bus auf den Weg nach Nepal. Einige Kilometer vor der nepalesischen Grenze blieb der Bus mit seinen Passanten dann im Schnee stecken. Erschöpft und krank war sie so in Nyalam im Hotel angekommen und wartete nun, bis der Weg nach Nepal frei geräumt wird.
In der Hotelküche organisierte ich eine große Thermokanne mit heißem Wasser. Mit Hilfe von Instantkaffeepulver und Milchpulver rührte ich uns einen Kaffee an und schnitt einen meiner mitgebrachten Weihnachtsstollen an. Die großen und entzückten Augen der Holländerin sind mir noch heute in Erinnerung und ihr Ausruf "Weihnachtsstollen mitten in Tibet!" auch. Der Kaffee schmeckte uns fast ebenso gut wie feiner aufgebrühter Kaffee in Holland oder Deutschland. Am nächsten Tag ging es meiner holländischen Nachbarin schon viel besser, meine Gruppe mietete sich einen Jeep zur Weiterfahrt nach Shigatse. Für die Holländerin kamen auch erste gute Nachrichten über die bevorstehende Befahrbarkeit der Straße nach Xangmu.

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Eine Weihnachtsgeschichte

Vor vielen Jahren reiste ich nach Tibet. Es war mitten im Dezember und ich verbrachte vor meiner Reise nach Lhasa einige Tage in New Delhi und in Kathmandu. Als ich Deutschland für meine Asienreise verließ, hatte ich als Geschenk für meine asiatischen Gastgeber einige kleine Weihnachtsstollen als Geschenke eingepackt. Außerdem bestand mein damaliger Freund, ein katholischer Theologe, darauf, dass ich den selbst gebastelten Weihnachtskalender, den er mir am 1. Dezember geschenkt hatte, auf meine Reise mitnahm. Ich musste versprechen, jeden Tag eines der 24 zusammengebundenen Päckchen auf zumachen.

Die Inhalte des Weihnachtskalenders, Schokoladenmünzen und andere Süßigkeiten, waren schöne Geschenke für Menschen die ich auf meinem Weg durch Indien und Nepal traf. An der Grenze Tibets angekommen, gab es nur noch drei Päckchen. Nachdem wir die Grenze zwischen Nepal und Tibet passiert hatten, erfuhren wir, dass die 40 km Weg zur Stadt Nyalam, bedingt durch heftigen Schneefall, für Fahrzeuge nicht passierbar waren. Wir entschlossen uns, diese 40 km zu Fuß zu bewältigen. Zu Fuß war dies 40 km eine Reise von zwei Tagen. Die Nacht, in der wir auf der Ladefläche eines stecken gebliebenen Lastwagens, schlafen mussten, war die Nacht, an der ich das letzte Päckchen meines Adventskalenders aufmachen durfte. Es war also der 24. Dezember.
Im letzten, etwas größeren, Päckchen befand sich ein Paket mit Wunderkerzen. Mit Hilfe unserer tibetischen Nachbarn, welche ebenfalls in eingeschneiten Autos nächtigen mussten, steckte ich die Wunderkerzen in einen Schneehaufen und zündete sie an. Nachdem ich in Asien den Dezember ziemlich frei vom üblichen Weihnachtsrummel verbracht hatte, war es um so schöner und eine echte Überraschung am 24. 12. diesen Weihnachtsschneeberg zu haben.

Samstag, 19. Dezember 2009

Treffen ehemaliger MdB der Grünen in Berlin

Wie Volker Beck mitteilte, war es das zweite Treffen der ehemaligen Grünen bzw. Bündnis-Grünen Abgeordneten. Die Einladung zum ersten gemeinsamen Essen hatte mich damals nicht erreicht.
Nachdem die parlamentarische Präsenz der Grünen nun bald 30 Jahre währt ist es verwunderlich, dass es solche Veranstaltung nicht schon vorher gab. Am Ende der Legislaturperiode, während der ich MdB war, habe ich in Bonn zu einem Essen für Kollegen und Mitarbeiter geladen. Bei diesem war auch Petra Kelly anwesend und empfand das als eine sehr gute Geste, die den Grünen für ihre Freunde und Mitarbeiter in Zukunft gut anstünde. Leider ist dieser gute Gedanke nie, weder von Petra noch von anderen, umgesetzt worden. Als "Ehemaliger" hatte ich bei den Grünen das Gefühl längst nicht mehr für das Tagesgeschehen relevant und vergessen zu sein, nicht unähnlich den Wählern in der ersten Zeit einer neuen Legislaturperiode.
Volker Beck, den ich nicht als den solidarischsten und kollegialsten Menschen bei den Grünen in Erinnerung habe, sieht eine seiner Aufgaben darin, die Kontakte zu seinen Vorgängern zu pflegen, das ehrt ihn und ich empfinde das und anderes was ich in den letzten Jahren vereinzelt von ihm wahrgenommen habe, begrüßenswert.


Die einzige Anwesende außer mir, aus der ersten Legislaturperiode der Grünen im Bundestag, war Hanngret Höhnes. Sie kam damals über die Landesliste Baden Württemberg in das Parlament.









Abgeordneter einer späteren Legislaturperiode war Wilhelm Knabe. Ihn kenne ich aus der Zeit der Gründung der Grünen in den Jahren 1979 und 1980.








Das Bild unten zeigt die gesamte Runde bis auf den Fotografen Florian, der stellvertretend für meinen Freund Michael dabei war, er machte die Gruppenfotos.

Mittwoch, 16. Dezember 2009

Treffen ehemaliger Abgeordneter in Berlin

Für Dienstag und Mittwoch 15. und 16. Dezember 2009 ruft die Vereinigung ehemaliger Mitglieder des Deutschen Bundestages und der Mitglieder des Europäischen Parlamentes zu einem Treffen in Berlin. Für Mittwochabend nutzt der Parlamentarische Geschäftsführer der Grünen, Volker Beck, die Gelegenheit, um die ehemaligen Abgeordneten der Grünen zu einem Abendessen zu versammeln. Mal gespannt wer da sein wird.





Sonntag, 6. Dezember 2009

Naturkatastrophe in Tibet

Ökozid am „Dritten Pol“: Das große Gletscherschmelzen in Tibet

Pressemitteilung von: IGFM München

(openPR) - Rezension des Films “Meltdown in Tibet” von Jamyang Norbu (Quelle: World Tibet News, tibet.ca)

Emblem des Films von der Website
Emblem des Films von der Website "Meltdown in Tibet"


Einen Trailer zu diesem Film von Michael Buckley (Wild Yak Films) gibt es auf der Website meltdowninTibet.com.

Al Gore’s neues Buch „Our Coice: A Plan to solve the Climate Crisis“ erschien gerade rechtzeitig, um noch vor der Klima-Konferenz in Kopenhagen im Dezember vorzuliegen. Bei den Diskussionen in der dänischen Hauptstadt wird gewiss das Schmelzen der Eisdecke an den Polen ein wichtiges Thema sein. Am nächsten Tag wird die Öffentlichkeit dann durch die Medien mit anrührenden Bildern von Eisbären auf den letzten Eisschollen in einem sonst eisfreien Polarmeer und verloren drein blickenden Pinguinen informiert.

Ein Thema, von dem wir fürchten, dass es bei der Konferenz nicht diskutiert wird (ebensowenig wie in Al Gore’s Buch) ist die ökologische Krise in einem anderen Teil der Welt, deren Auswirkungen genauso verheerend sein werden wie die der großen Eisschmelze in der Arktis und Antarktis. Einige Experten bezeichnen dieses Gebiet als den „Dritten Pol“ der Erderwärmung. Es geht natürlich um das tibetische Hochland.

Gletscher im Himalaya und auf dem tibetischen Hochland schrumpfen dermaßen rasant, dass sogar ein oder zwei chinesische Wissenschaftler in Panik gerieten. “Infolge der globalen Erwärmung ziehen sich die Gletscher auf dem Qinghai-Tibet Plateau großflächig und viel schneller als in jedem anderen Teil der Erde zurück“, sagte kürzlich Qin Daha, ein ehemaliger Direktor des chinesischen meteorologischen Instituts. „Kurzfristig wird dies zu einer Vergrößerung der Seen führen und Hochwasser und Schlammlawinen auslösen. Langfristig gesehen sind die Gletscher lebensnotwendig für den Wasserhaushalt von Flüssen wie Indus und Ganges. Wenn sie verschwinden, dann ist die Wasserversorgung in jenen Regionen gefährdet.“

Tibeter und Tibet-Unterstützer wissen sehr gut, dass die drohende und fast unausweichliche ökologische Katastrophe auf dem tibetischen Hochland nicht nur das Resultat der globalen Erwärmung ist, sondern in gleichem, wenn nicht noch höherem Maße eine Folge der extremen Ausbeutung und Zerstörung der „Berge und Wasserläufe“ (tib. ri-lung) Tibets durch China.

Um diese „unbequeme Wahrheit“ über das tibetische Hochland ins Bewusstsein der Allgemeinheit zu rücken, wurde ein neuer Dokumentarfilm geschaffen, der einige wichtige, und sehr beunruhigende Fragen aufwirft:

- Was ist das Schicksal der Quellgebiete der gewaltigen Flüsse in Tibet?
- Warum verschwinden die tibetischen Nomaden aus dem Grasland?
- Warum baut China so viele riesige Staudämme auf dem tibetischen Hochland?
- Was für eine Auswirkung wird dies auf die flussabwärts lebenden Menschen haben?
- Was führen Chinas Ingenieure noch im Schilde?

In seinem 40minütigen Film „Meltdown in Tibet“ verwendet Michael Buckley geheim gedrehtes Filmmaterial und Kamerabilder, um uns einen aufregenden Einblick in Chinas gigantische und potentiell katastrophenträchtige Staudamm-Projekte in Tibet zu geben. Er zeigt uns, wie die tibetischen Nomaden von ihrem angestammten Land vertrieben werden, um Platz für die Staudämme und die Bergbauprojekte zu schaffen. Aber das sei nur die Spitze des Eisberges, sagt uns der Autor des Films. Was sich drohend abzeichnet, ist eine Wasserkrise riesigen Ausmaßes, die Millionen von Menschen in den überbevölkerten Landstrichen von China, Indien, Pakistan, Bangladesh, Nepal, Vietnam, Thailand, Kambodscha, Burma und Laos in Mitleidenschaft ziehen wird.

Der Film wirkt unmittelbar und überzeugend, weil Michael Buckley tatsächlich mit dem Floß die Wildwasser hinab fuhr, von denen er spricht, und weil er die Qualität dieser größten asiatischen Wasserläufe spektakulär im Film ein fing. Dass er insgeheim einige jener Staudämme filmte, welche die Chinesen an diesen Flüssen bauen, verleiht dem Dokumentarfilm Authentizität. Das mag sich hier nach Mäkelei anhören, aber der Film scheint sein Tempo ein wenig zu verlangsamen, wenn er die Flüsse verlässt und allgemeine Probleme wie die chinesische Präsenz in Tibet, den tibetischen Buddhismus und seine Bewahrung behandelt.

Aktivisten für die Freiheit in Tibet (Rangzen) könnten den Film und die Konferenz in Kopenhagen nutzen, nicht nur um die chinesische Plünderung des Hochplateaus zu geißeln, sondern um deutlich zu machen, dass dieser unwillkommene Beitrag zur Klimaerwärmung die direkte Folge der chinesischen Invasion, Besetzung und Ausbeutung Tibets ist. Außerdem waren in der Vergangenheit, im unabhängigen Tibet, die Nomaden, die Bauern, und sogar die Regierung verantwortungsbewusste Hüter ihres Landes und seiner unberührten Natur – ein Umstand, den Buckley in seinem Film immer wieder unterstreicht.

Der Dalai Lama äußerte vor einigen Jahren ungewöhnlich deutlich zu diesem Thema: „Es ist ungeheuer wichtig, die Öffentlichkeit darüber zu informieren, dass die Ökologie Tibets einer ganz besonderen Aufmerksamkeit bedarf.“.

Weitere Informationen über die Umweltzerstörung in Tibet: Rubrik „Ecodesk“ auf der Website www.tibet.net der Tibetischen Regierung-im-Exil: http://tinyurl.com/yd7wyko

Sowie die Seite: Tibet Environment Watch: www.tew.org

Internationale Gesellschaft
für Menschenrechte (IGFM)
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