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Freitag, 30. Januar 2009

Flagge zeigen!


Nach dem Skandal in Duisburg, in dem sich die deutsche Polizei zum Handlanger von Hammas-Sympathisanten machte, gibt es jetzt ein Skandal in der Schweiz mit einer tibetischen Flagge. Hier wurde die Polizei aktiv und ließ eine tibetische Flagge aus einem Schaufenster anlässlich eines Besuchs des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao entfernen.

Aus diesem Anlass möchte ich auf meinem Blog Flagge zeigen und alle aufrufen es nach Möglichkeit auch zu tun.

Sonntag, 25. Januar 2009

Interreligiöser Dialog (2)?


Neidisch, zumindest aber bewundernd, schauen die christlichen Konfessionen, auf die "Lichtgestalt" des Buddhismus, den Dalai Lama und auf die wachsende Sympathie die der Buddhismus in unseren Breiten erreicht. Anstatt sich aber zu fragen, was die Ursachen dafür sind und warum ihr System immer weniger geeignet scheint neue "Gläubige" anzuwerben, verharren sie allzu oft in veralteten Positionen und vermeintlich altbewährter Art mit fragwürdigen Missionsmethoden die das Schönreden der eignen Überzeugung und die Verächtlichmachung alles anderen beinhaltet.

Zwar wird christlicherseits immer wieder gerne zu interreligiösem Dialogen aufgerufen und man versucht sich gegenüber Andersdenkenden recht einfühlsam zu verhalten. Schaut man sich aber die christliche Realität weltweit an, dann fällt einem sogleich auf, wie weit der interreligiöse Anspruch von der religiösen Realität entfernt ist.

In einem vorhergehenden Beitrag habe ich bereits hinterfragt wie seriös christliche Berichterstattung ist und dabei ein paar Beispiele genannt, die berechtigte Zweifel an durchgehender und glaubhafter Seriosität aufkommen lassen.

Der Aufklärung sei dank sind die Christen nicht ganz so plump wie ihre mohammedanischen Kollegen, aber letztendlich mit der selben Intension: Man möchte die Menschen mit denen man zu tun hat zum "einzig richtigen Glauben" bringen. Man hört geduldig zu wenn die anderen von ihrer Religion und von ihrer Überzeugung reden, versucht attraktive Details in das eigene religiöse System zu integrieren. Wirkliche Mühe die Essenz dessen was den anderen bewegt zu verstehen gibt man sich aber nicht. So kommt es oft genug zu einer verchristlichten Interpretation buddhistischer Inhalte anstatt wirklich Raum zu lassen, dass etwas anderes, gar alternatives, sich darstellen kann.

Oder schauen wir uns den Umgang mit Nichtchristen, oder im christlichen Sinne Ungläubigen, in den Ländern an wo die Christen eine Mehrheit haben und die Politik bestimmen können. Bei der DBU und bei einzelnen Mitgliedern der DBU häufen sich die Klagen, dass Mitarbeiter in Kindergärten, Altenheimen und sonstigen christlich dominierten, wenngleich staatlich subventionierten, sozialen Einrichtungen, ihren Job nur behalten dürfen, wenn sie der jeweiligen Kirche beitreten. Meiner spontane Idee von der praktischen Umsetzung der Trennung von Kirche und Staat wurde von Rechtsanwalt Kaiser auf Nachfrage gleich ein Dämpfer verpasst. Kirchen in Deutschland sind "Tendenzbetriebe" und dürfen schon seit Konrad Adenauers Zeiten so verfahren und sie tun es mit aller Härte. Selbst geschiedene und wiederverheiratete Menschen trifft der christliche Bannstrahl mit Jobverlust und potentieller Arbeitslosigkeit, wieviel mehr trifft er konsequenter Weise Menschen, die sich dem Buddhismus oder anderer Überzeugung nahe fühlen.

In den Buddhistischen Ländern bringt man sich christlich gerne mit Wohltätigkeit ein. Vielen der Spender an Brot für die Welt und an Caritas ist gar nicht klar, dass die Verteilung der wohltätigen Spenden immer auch ganz eng mit einem Missionsauftrag verbunden ist. So fällt es den verarmten Menschen in Asien und den Opfern von Tsunamis und Hurrikans immer leichter an dieser Wohltätigkeit teilzuhaben, wenn sie denn in der richtigen Kirche getauft sind. Ist es auf diese oder andere Art gelungen einen Menschen zum Christen zu machen, dann wird dieser wiederum auf seine Freunde und Verwandten losgelassen. Denen werden dann Höllenqualen und möglicherweise andere Verdammnis, wie z.B. der Entzug weiterer humanitärer Hilfe, in Aussicht gestellt, wenn sie sich nicht taufen lassen und weiterhin in den Tempel oder die Pagode gehen. Dass dies zu Konflikten innerhalb von Familien und Sippen führt ist für mich verständlich, wird dann aber von den christlichen Missionaren als Christenverfolgung gedeutet und entsprechen nach Rom oder andere Zentralen gemeldet.

Freitag, 23. Januar 2009

Interreligiöser Dialog (1)?

Alle sind vordergründig dafür, sogar einige islamische Gruppen. Doch was bleibt übrig, wenn man einmal etwas genauer schaut?

Zum Beispiel Ahmadiyya auch als Ahmadiyya Muslim Jamaat, Ahmadiyya Muslim Gemeinde e.V. bekannt.

In Verbindung mit zwei ehemaligen Linksintellektuellen aus der 68er Generation, Hadayatullah Hübsch und Abdullah Uwe Wagishauser, ist mir diese Organisation seit über 30 Jahren immer mal wieder begegnet. Vor allem in den frühern 80ern, in denen ich Hadayatullah H. mehr als einmal in einigermaßen verwirrtem Zustand auf der Straße in Frankfurt-Sachsenhausen antraf und aufgelesen habe. Nach einem, von mir gereichten, Tee zur Beruhigung und nach ausführlichen Gesprächen an meinem damaligen Arbeitsplatz in der Schwanthaler Str. brachte ich ihn zu seiner Frau. Diese bedankte sich immer artig, verborgen hinter der Eingangstür mit Milchglas die nie ganz geöffnet wurde, und nahm ihren Mann wieder unter ihre Obhut.

In Gesprächen mit sunnitischen Moslems bekam ich Jahre später zu hören, dass diese Gruppe nicht ganz ernst zu nehmen sei und es sich sich um eine Art moslemische Sekte aus Pakistan handle.

Im Herbst 2008 begegnete mir die Ahmadiyya wieder. Als frisch gewähltes Mitglied des Rates der Deutschen Buddhistischen Union wurde ich als Vertreter des Buddhismus vom Vereinsvorstand Zafar Khan zur Eröffnung der Moschee in Berlin geladen. Dieser Einladung konnte ich nicht folgen, da just zu dieser Zeit Buchmesse in Frankfurt war und ich dort verschiedene Termine wahrnehmen wollte.

Ein wenig später, im November 2008, fand der "Tag der Religionsstifter" statt, zu dem ich ebenfalls eingeladen wurde. Während der Veranstaltung sah ich eine Broschüre des Vereins, in der geschrieben stand, dass letztlich alle Religionen den Islam zum Ziel haben, deren Anhänger das aber in ihrer Verblendung nicht sehen können oder wollen. Außer mir war noch ein Stadtrat, ein Christ und eine jüdische Vertreterin auf dem Podium.

Seltsamer Dialog in dem die Gäste ungefragt für die eigene Sache, vereinnahmt und eingespannt werden.

Die Krönung war, dass Herr Khan kurz vor der Veranstaltung über mich im Internet recherchiert hat. Dort muss er zwangsläufig über meine schwulenpolitischen Aktivitäten gestolpert sein und seine anfängliche Begeisterung über diesen Vertreter des Buddhismus ebbte spürbar ab.

Als Teilnehmer dieses Abends bekam ich ein Buch geschenkt in dem allerlei Aufsätze vom Kalifen standen. Das Schwulensymbol auf dem Titel des Buches machte mich neugierig. Unter dem Stichwort Homosexualität bekam ich dann auch zu lesen, dass Homosexualität bei Ahmadiyya mit Verbrechen gleichgesetzt wird. Also noch eine Unverschämtheit: Nicht genug, dass ich als Buddhist als Wasserträger ihres Islam vereinnahmt wurde, nein, kurz nachdem man über mein schwulenpolitisches Engagement gelesen hatte, musste mir auch noch diese, nicht nur islamspezifische, Dummheit reingedrückt werden.

Als religiöser Dialog getarnte Mission - soviel zum religiösen Dialog mit moslemischen Sekten.

Die als "Gottes Wort" weitergegebenen Hirngespinste ihrer homophoben Propheten, Kalifen, Immane und Muftis ergänzen das ganze vortrefflich.

Montag, 19. Januar 2009

CSD: Wie die Heteros?

Mittlerweile wird Anpassung und Gleichschaltung der Schwulen und Lesben (die eigentlich ganz andere Probleme haben als die Schwulen) mit der heterosexuellen Mehrheit so selbstverständlich als Gleichberechtigung und Emanzipation verkauft, dass es einem fast gar nicht mehr auffällt.

So ist in einem ersten Aufruf zum CSD in Stuttgart zu lesen:

"Aber auch heute, genau 40 Jahre nach den „Stonewall Inn“-Revolten, steht es noch immer nicht in allen Bereichen zum Besten mit der gesellschaftlichen und politischen Akzeptanz von Lesben und Schwulen."


Wird das nun den Schwulen selbst, der dummen, dummen Gesellschaft oder gar der bösen CDU und anderen rückständigen Teilen der Gesellschaft vorgehalten?
Situationsanalyse die wirklich auf die Ursachen zurückfindet und die Zusammenhänge versteht, ist so einfach nicht. So bekommt man bei dem Lamento der Veranstalter auch den Eindruck, dass es sich um ein Naturereignis handelt, gegen dessen Ablauf man eigentlich nichts weiter unternehmen kann, als mit entblößtem Oberkörper auf einem CSD Wagen durch die Stuttgarter Innenstadt zu fahren.

So heißt es weiter in diesem Aufruf:

"Familie findet nach dem Willen vieler konservativer Kreise auch heute noch ohne homosexuelle Menschen statt. Denn: Adoption wird Lesben und Schwulen auch 2009 größtenteils verwehrt."

Familie, so wie ich sie verstehe, ist keine Veranstaltung zu der man eingeladen wird oder nicht. Sie ist etwas das man in seinem eigenen Leben gestalten kann oder nicht. Schon die schwulen Pop-Iconen Sister Sledge haben es 1979 mit ihrer profanen Botschaft "We are family" besser auf den Punkt gebracht als diese gebetsmühlenartig wiederholten Forderungen nach mehr Heteronorm für Schwule.

Weiter unten im Text bekommt man den Eindruck, man hätte bereits einmal im schwulen Paradies gelebt und ist mittlerweile wieder daraus verstoßen:

"Kein Wunder, dass „schwul“ mittlerweile wieder das Schimpfwort Nummer eins an deutschen Schulen ist"

Nun bin ich vermutlich ein paar Tage älter als die Veranstalter und frage mich: war es das zu irgendeiner Zeit mal nicht?

Ich könnte jeden einzelnen Satz dieses Aufrufs kommentieren, möchte aber nicht damit langweilen und nehme das bisher kommentierte als exemplarisch. Viel Neues kommt ja eh in diesem Aufruf nicht mehr und meine Bemerkungen würden sich ähneln.

Die Veranstaltungslosung in diesem Jahr heißt "Macht Mut" und folgende Erklärung dieses Losungssatzes wirft für mich abschließende Fragen auf:

"macht Mut! ist dabei Projektionsfläche für vieles: die Dynamik, die aus dem CSD selbst und der damit verbundenen Aufmerksamkeit für homosexuelle Probleme erwächst; die bisher erreichten Erfolge eines 40 Jahre andauernden Kampfes um Gleichberechtigung; aber auch den immer noch vorhandenen Drang nach weiteren Veränderungen in Gesellschaft und Politik, wenn es um schwule oder lesbische Lebensformen geht."

Wir (die Schwulen) waren in unserem politischen Bestreben schon einmal so weit zu erkennen, dass es einer Aufmerksamkeit für heterosexuelle Probleme bedarf und nicht umgekehrt. In dem Motto "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der er lebt" wurde das schon deutlich. Die Aufgabe unserer Aktionen war es dafür ein Bewusstsein zu schaffen (vor allem bei uns selbst) anstatt für Mitleid und Verständnis für uns "arme" Homosexuelle zu werben. Eine Gleichberechtigung im Sinne einer Heterosexualisierung der Schwulen erschien uns zu abstrus um überhaupt Gedanken daran zu verschwenden.

Schließlich musste ich nicht erst Buddhist werden um zu realisieren, dass ich mich und meine Lebensumstände nur selbst ändern kann. Verstehe und akzeptiere ich mich selbst und verändere mich so gut ich kann, nur dann bin ich den ersten wesentlichen Schritt gegangen.

Diese ständig ungehört verhallenden Apelle an Gesellschaft, Politik, Religion und sonstige Gespinster sind nutzlos.

Es ist oft genug nur die Weigerung an sich selbst zu arbeiten indem man lernt sich selbst zu akzeptieren und zu verändern. Veränderung von außen einzufordern ist ja auch einfacher. Das darauf folgende Jammern über die böse intolerante Welt ist eine logische Folge und Teil dieser Art des Handelns.

Link zur Veranstaltung

Sonntag, 18. Januar 2009

Wahl in Hessen

Das war nicht spannend:

- Roland Koch hatte Kreide gefressen,

- Thorsten Schäfer Gümbel wäre vielleicht vor zwei Jahren eine gute Idee gewesen und konnte nur verlieren,

- Tarek Al-Wasir kann mit allen und wollte eigentlich ran,

- Die Linken kamen trotz (oder dank?) ihres teilweisen Bündnisses mit den Hammas-Terroristen auf Deutschlands Straßen und trotz ihrer Selbstzerfleischung wieder auf über 5%,

- Die FDP in Hessen hält den Zulauf von frustrierten CDU-Wählern für das Ergebnis ihrer "glaubhaften" Politik.

Also alles beim Alten und nun geht es an die Verteilung des Kuchens. Den guten Wein aus der hessischen Staatsdomäne z.B. wird man in den nächsten fünf Jahren bei CDU und FDP trinken.


Ein Anlass für mich, ein bisschen in Erinnerung zu schwelgen.

Links ein Foto von mir aus meinem damaligen Landtagsausweis mit selbst gestricktem Schal.

1982, in der Zeit als ich hessischer Landesgeschäftsführer bei den Grünen war, kam diese Partei erstmals mit 8% in den hessischen Landtag. Am Tag nach dem Wahlsonntag, dem 26.September 1982, als ich nach Wiesbaden fuhr um die eingegangenen Glückwunschtelegramme für die Grünen abzuholen, wurde ich nach dem Verlassen des Landtags an meinem Auto verhaftet.

Ich parkte im einfachen Halteverbot neben einer Wiesbadener Polizeiwache vor dem Landtag. Ein Polizist war gerade damit beschäftigt, einen Aufkleber von meinem Auto zu entfernen als ich mit der Post zurück kam. Es handelte sich um den Aufkleber mit dem Hessenlöwen, der neben den bekannten Attributen noch einen Polizeihelm auf dem Kopf und einen bluttriefenden Polizeiknüppel in der Tatze hielt. Diese Aufkleber wurden anlässlich einiger Schlagstockeinsätze an der Startbahn West entworfen, gedruckt und verteilt.

Als ich der Aufforderung nach Entfernung dieses Klebers nicht nachkam, wurde ich verhaftet und bekam den Autoschlüssel abgenommen.

Weitere 200 Aufkleber die in meinem Auto gefunden wurden erhärteten den Verdacht, dass ich mich der "Verunglimpfung des Staates (Hier Land Hessen) und seiner Symbole" schuldig gemacht hatte. Die Existenz eines entsprechenden § war mir bis zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt.

Freitag, 16. Januar 2009

Freiheit für Tibet - Bo Rangzen


Tibet war vor der Besetzung durch die VR - China unabhängig. Außer Volk und Land gab es eine eigene Sprache, eine eigene Schrift, eine eigene Währung, eine eigenen Nationalflagge und alles anderen was zu einem unabhängigen Staat gehört.

China beutet nun seit über einem halben Jahrhundert Tibet aus: Wälder werden rücksichtslos und ohne System abgeholzt, Edelmetalle und andere Bodenschätze werden abgebaut, Kulturschätze werden ins Ausland verkauft.

Tibet wird zu Chinas Müllgrube – Atommüll und andere gefährlichen Stoffe werden in Tibet endgelagert. Die Folgen für Tibet aber auch für die Welt durch radioaktive Strahlung und Vergiftungen sind schon jetzt absehbar.

Menschen wurden und werden inhaftiert und gefoltert. Das galt schon immer wenn man eine andere Meinung als die regierende Partei hatte. Nach den jüngsten Unruhen reicht es schon ein Tibeter zu sein um große Gefahr zu laufen verhaftet zu werden. Perfide Foltermethoden wie z.B. Elektroschocks sind an der Tagesordnung.

Systematische Sterilisierung tibetischer Frauen. Unter dem Vorwand sich zu einer medizinischen Untersuchung zu melden wurden Frauen in medizinische Einrichtungen geladen in denen sie ohne ihr Wissen und Einverständnis sterilisiert wurden.

Durch Zuzug von Chinesen werden die Tibeter im eigenen Land zur Minderheit. Dies gilt bereits für Lhasa und viele andere tibetische Städte. Nahezu alle Geschäfte, vor allem die lukrativen, sind fest in der Hand von Chinesen. Tibeter werden als Menschen zweiter Klasse, nicht nur in Tibet, behandelt, die sich für einfachste Arbeiten verdingen müssen um zu überleben.


Klöster und andere historische Gebäude wurden geschändet und zerstört. Mentsekang. die Hochschule für traditionelle tibetische Medizin auf dem Chagpori-Hügel gegenüber dem Potala-Palast, sowie ca. 6000 Klöster darunter Ganden, Tsurpu und Tsera, um nur die größten zu nennen, wurden zerstört.

Die wenigen Klöster und Tempel, die nicht der chinesischen Zerstörung zum Opfer gefallen sind bzw. von Tibetern teilweise wieder aufgebaut wurden, werden als Touristenattraktionen zweckentfremdet. Die Mönche und Nonnen werden sofort verhaftet wenn sie sich für mehr tibetische Autonomie und Religionsfreiheit aussprechen. Sie sind von den chinesischen Offiziellen nur als Statisten gesehen und geduldet.


Die alte tibetisch-buddhistische Kultur wird systematisch zerstört und ihre Reste zur Folklore für Touristen gemacht. Erst nachdem die chinesischen Besatzer bereits viele Buddhafiguren ihrer Edelsteine beraubt und das Gold der Tempel eingeschmolzen hatten wurde ihnen bewusst, dass auch die tibetische Kultur sich vermarkten ließ. Chinesische Händler verkaufen billige Imitationen tibetischer Trachten und tibetischer Kunstwerke an Touristen.

Die Entführung religiöser Führer Tibets durch die chinesische Regierung und ihr Ersetzen durch Nachwuchs von Parteimitgliedern wird, noch nicht erfolgreich, praktiziert. Der von den Tibetern anerkannte und beliebte Panchen Lama wurde von den chinesichen Behörden verschleppt und ist seit Jahren verschollen. Anstelle von ihm wurde das Kind eines Parteikaders den Mönchen und Tibetern als neuer Panchen Lama vorgesetzt. Die Tibeter in Tibet akzeptieren diesen "Panschen Lama" nur unter Zwang.

Die tibetische Sprache wird mehr und mehr durch das in Zentralchina übliche vereinfachte Chinesisch ersetzt. Tibetisch wird in den meisten Schulen nur noch als Zweitsprache gelehrt. Für die meisten Tibeter sind viele Bildungsangebote überhaupt nicht zugänglich.


Die von den Chinesen ins Land gebrachte Infrastruktur dient nur der weiteren Unterdrückung und Ausbeutung des Landes. Die Stromleitungen und Straßen z.B. führen von einer chinesisch-militärischen Einrichtung zur anderen und in die chinesischen Viertel der Städte. Bei der Planung der Infrastruktur ging und geht es nur um chinesische Interessen. Die Bedürfnisse der Tibeter werden ignoriert und spielen keine Rolle.

Die chinesische Regierung hält die Weltöffentlichkeit offensichtlich für blind und dumm. Sie hofft, dass durch ständige Wiederholung ihre Lügen zu Wahrheiten werden. So werden historische Fakten zur Unabhängigkeit Tibets vor 1950 ignoriert und völlig außer Acht gelassen. In chinesischen Schulen wird ausschließlich nationalistische Propaganda zum Lehrstoff. Viele Chinesen haben nur diese Propaganda der Pseudokommunisten als Geschichtsbild und haben Schwierigkeiten mit der Wahrheit umzugehen.

Der wissenschaftliche Dienst des deutschen Bundestages stellte bereits 1987 fest:

„Die Staatengemeinschaft geht zwar davon aus, dass Tibet Teil des chinesischen Staatsverbandes ist, doch wurde der Status Tibets nicht geklärt. Zum Zeitpunkt der gewaltsamen Einverleibung in den chinesischen Staatsverband war es ein eigenständiger Staat. China hat keinen wirksamen Gebietstitel erworben, weil es dem Grundprinzip des aus dem Gewaltverbot hervorgehenden Annexionsverbots entgegensteht. Die Effektivität tatsächlicher Herrschaftsgewalt über ein Gebiet vermag keinen Gebietserwerb zu bewirken.“

Der Deutsche Bundestag stellte im Jahr 1996 mit einer sehr großen Mehrheit die gewaltsame Unterdrückung Tibets und Repressionspolitik Chinas fest:

„Beginnend mit den unmenschlichen Militäraktionen seit dem Einmarsch Chinas im Jahr 1950, dauert die gewaltsame Unterdrückung Tibets und seines Strebens nach politischer, ethnischer, kultureller und religiöser Selbstbestimmung bis heute an. Die fortgesetzte Repressionspolitik Chinas in Tibet hat schwere Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörungen sowie massive wirtschaftliche, soziale, rechtliche und politische Benachteiligungen der tibetischen Bevölkerung und letztlich die Sinisierung Tibets zur Folge.“

Donnerstag, 15. Januar 2009

Ist christliche Berichterstattung seriös?


Seit Monaten beobachte ich Berichte auf christlichen Portalen auf denen in alter christlicher Märtyrertradition von Christenverfolgung durch Buddhisten berichtet wird. Ja richtig, man glaubt es kaum, Buddhisten...

Hier ein Bericht aus Sri Lanka vom Sommer
Wie die Allianz-Mission aus Dietzhölztal in Mittelhessen mitteilte, wurde ein buddhistischer Mob in Colombo von einem Mönch dazu aufgestachelt einen evangelikalen Gebetsraum zu verwüsten. Auf Nachfrage konnte man mir keine genaueren Details nennen, weder den Namen des Mönchs noch der buddhistischen Gemeinde in Colombo zu der Mönch und Mob gehörten. Auch Presseberichte von vor Ort standen nicht zur Verfügung. Nunja, eine evangelikale Mission aus Dietzhölztal in Mittelhessen kann ja auch nicht alles wissen was so in der Welt passiert und nimmt dann halt auch gerne mal eine ungeprüfte Nachricht.

Im zweiten, davor liegenden, Fall ist der Absender der ungesicherten Nachricht aus Sri Lanka allerdings etwas bekannter! Radio Vatikan berichtet:
Sri Lanka: Christen bedroht
Als Quelle der Nachricht wurde eine Agentur "asianews" angegeben, die als italienischsprachige katholische Agentur nach nur wenig Recherche zu erkennen war. Mit folgendem Schreiben nach Rom bat ich um die Angabe weiterer Quellen:

Sehr geehrter Pater von G.....,

am 15. Oktober 2007 a.D. las ich in der Internetpräsenz des Radio Vatikan die folgende Meldung:

Zitat

Sri Lanka: Christen bedroht
Aus Angst vor Übergriffen extremistischer Buddhisten können rund 300 katholische Familien seit zehn Tagen nicht mehr die Messe feiern. Die Polizei musste die Messfeiern in der Kirche "Rosa Mistica" bei Crooswatta aus Sicherheitsgründen untersagen. Extremistische buddhistische Mönche und Laien hatten den Christen mit dem Verlust von "10 bis 15 Menschenleben" gedroht, sollten sie ihre Kirche fertig bauen. Die Gemeinde hat sich mittlerweile an ein Gericht gewandt.

(asianews 15.10.2007 so)

Zitat Ende

Wie ich bei meiner weiteren Recherche feststellen konnte, handelt es sich bei der angegebenen Quelle "asianews" um einen christlichen Nachrichtendienst.

Namens und im Auftrag der Deutschen Buddhistischen Union möchte ich Sie bitten weitere, möglichst neutrale, Quellen zu nennen, die diese Nachricht belegen können.

Mit freundlichen Grüßen

Herbert Rusche

für die Deutsche Buddhistische Union


Alles was auf mein, die Form wahrendes und höfliches, Schreiben (per Brief) zurück kam war:



From:
deutsch@vatiradio.va
vielen Dank für Ihre Mail! Wir haben in diesem Fall keine andere Quelle als asianews. Am besten wenden Sie sich direkt an die Agentur. Mit herzlichen Grüßen, Ihr Stefan K... von Radio Vatikan

Herrn K. erschien es also als ganz normaler Vorgang, dass die katholische Kirche sich selbst zitiert und der Verweis sich mit der Agentur in Verbindung zu setzen, setzte italienische Sprachkenntnisse meinerseits voraus und war wohl auch nicht so ernst gemeint.

Im dritten Fall kam noch rechtzeitig zum Weihnachtsfest 2008 eine weitere Märtyrergeschichte
diesmal aus Bangla Desh.
Auch hier war es die katholische Kirche, die auf einem frommen Portal in Österreich von drakonischen Maßnahmen buddhistsicher Laien und Mönche zur Zwangsrekonvertierung von Neukatholiken in Bangladesh zu berichten hatte.
Auf die Antwort auf folgendes Schreiben warte ich noch heute:

Sehr geehrte Damen und Herren,

in Ihrem Internetangebot war am 23.12. eine Meldung mit folgender Überschrift zu finden:

Bangladesh: Buddhistische Mönche zwingen Christen zur Rekonversion
Der Link zu diesem Bericht ist folgender:

http://www.kath.net/detail.php?id=21676

Da in Zusammenhang mit dem Artikel kein Quellennachweis zu finden ist, bitte ich Sie mir mitzuteilen, von welcher Agentur oder welcher sonstigen Quelle Sie diese Nachricht übernommen haben. Auch würden mich genauere Informationen über die in diesem Artikel erwähnten beteiligten Buddhisten und Christen (z.B. welche Pagode, welche Kirche an welchem Ort in Bangladesh etc.) interessieren.

Mit freundlichen Grüßen

Zusammen mit der Österreichischen Buddhistischen Religionsgemeinschaft, die ich von meinem Schreiben in Kenntnis gesetzt habe, warte ich nun auf eine Antwort. Erste Überlegungen ob eine strafbewährte Unterlassungserklärung in diesem Fall ein geeignets Mittel ist, gehen bereits durch unsere Köpfe.

Die Hamas-Hexe und die Zivilbevölkerung von Gaza


Märchen die wir in der Kindheit gehört oder gelesen haben wirken noch lange nach. So fällt mir bei den durch die Hammas missbrauchten Zivilisten immer mehr die Geschichte von Hänsel und Gretel ein. Sie lebten in einer trostlosen Situation und sahen inmitten des Walds keinen Weg bis dieses berühmte viel versprechende Knusperhäuschen auftauchte. Das Wesen, das diese Verlockung in den Wald gestellt hatte, war aber nicht ganz so selbstlos wie die beiden zunächst annahmen.

Der Vergleich liegt nahe: Die Hammas ködern die Zivilbevölkerung mit sozialen Projekten und mit Wohltaten (wer die wohl alle finanziert hat?). Weltweit werden die Wohltaten der Hammas vorgestellt und gelobt. Aber die eigentlich schon seit langen klare Moral von der Geschicht, die wird, wie bei Hänsel und Gretel, so lange wie möglich verschleiert und verschwiegen, damit ja auch viele in diese schöne Falle tappen. Das Verspeisen, d.h. der Zweck der Verwendung, dieser angelockten Opfer ist, dass sie als Geisel im fanatischen Krieg gegen Israel und alle "Ungläubigen" benutzt werden. Die Hammas reibt sich, nicht unähnlich der Hexe im Märchen, die Hände, wenn die Rechnung aufgeht und wiedermal Zivilisten von Gegenschlägen getroffen wurden, die eigentlich den hinterhältigen Hammas-Typen galten. Nicht die perfide Art, wie die Hammas diese zivilen Opfer dem Beschuss aussetzte, den sie mit allen Mitteln provozierte, wird dann angegriffen, sondern die Israelis werden dann zu den alleinig Schuldigen erklärt. Ein Zusammenhang zwischen den Wohltaten der Hammas und der Art, wie diese die Zivilbevölkerung in Kampfhandlungen verheizt, wird kaum gesehen oder zumindest weitestgehend ignoriert.

Wie ist denn das Märchen nochmal ausgegangen? Hänsel und Gretel waren klug und bemerkten sehr bald, dass sie es nicht mit einer Wohltäterin zu tun hatten. In einer klug eingefädelten gemeinsamen Aktion warfen sie die Hexe in das, eigentlich von ihr für die Kinder vorgesehene, Feuer. Sie kamen wieder mit ihrem Vater zusammen, hatten genug zu essen für alle und lebten glücklich bis an das Ende ihrer Tage.

Bleibt zu hoffen, das das Hammas-Horror-Märchen irgendwann, hoffentlich bald, genauso ausgeht.

Montag, 12. Januar 2009

Sex? Bin ich erschrocken...


als ich auf dem auf meine Seite verlinkten Blog Gay West folgende Überschrift entdeckte:

Lieber Herbert Rusche, Sex mit Dir …

was war passiert? Plauderte etwa ein einstiger Onenightstand oder gar eine kürzer oder länger währende Liebschaft in aller Öffentlichkeit intime Details aus? War ich etwa nicht gut (sexueller Leistungsdruck..) gewesen, war ich zu oberflächlich oder zu ichbezogen, bekomm ich nun späte Schelte für jugendliche Sex-Gier, sexuellen Leichtsinn und Übermut? Das waren die Gedanken die mir durch den Kopf gingen bis die Seite mit dem vollständigen Artikel endlich aufgebaut war. Die Fortsetzung des Satzes mit

… hatte ich nie, damals in den frühen 80ern, in den Anfängen der Grünen Partei, obwohl wir damals untereinander nicht besonders monogam waren als grüne Schwulenaktivisten.

erleichterte und freute mich dann ungemein.

Ein damals, und vermutlich auch heute noch, junger Mann kannte mich aus grün/alternativen Anfängen und hat, wie ich, nur schon viel früher, der Partei Die Grünen den Rücken gekehrt.


Lieber Damien,

es ist überraschend wie ich aus der zeitlichen und räumlichen Ferne wahrgenommen werde und deshalb möchte ich mich bemühen ein paar Sachen, die ich aus dem weiteren Beitrag erfahren habe, richtig zu stellen und/oder zu kommentieren.

Buddhist war ich schon drei Jahre bevor ich anfing mich bei den Grünen zu engagieren.

Gegen den § 175 hab ich wissentlich nur zwei oder drei mal verstoßen bis er, der DDR sei Dank, dann endlich gestrichen wurde. Der Grund für diese vergleichbar geringe Bereitschaft diesen § durch häufigen Verstoß zu untergraben, lag nicht an meiner diesbezüglichen Gesetzestreue sondern an meiner damaligen Vorliebe für Männer im Alter von 20+ und 30+ und so. Selbst haarige und hässliche Männer konnten und können mir sehr gut gefallen, weshalb ich auch die Zuschrift mit Schreibstau eines Queer-Lesers auf Deinem Blog sehr witzig finde.

Popper zitieren macht mich nicht zum Liberalen. Mir sagen Menschen grundsätzlich zu, wenn sie was Kluges sagen. Meinetwegen können sie dann auch Liberal, Libertär, Links oder Bürgerlich sein - wenns denn stimmt, weiter bringt und klüger macht. Oder wie Buddha schon vor 2.500 Jahren sagte:

Wovon Weise sagen "das ist", davon sage auch ich "es ist"

Dass "Linke" nicht immer "die Weisen" sind, das ist mir schon vor langer, langer Zeit klar geworden.

So verhält es sich auch mit dem whk. Es ist die erfrischende, kluge und unermüdlich ausgeübte Kritik und Opposition dieser Organisation und ihrer Zeitschrift die mich zum Freund, Mitglied und Unterstützer macht. whk-schimpfe braucht niemand zu fürchten. Man kann immer zurück schimpfen und bringt sich damit gegenseitig oft zu wunderbaren Erkenntnissen. Kurz: Ich bin kein Parteigänger des whk sondern ein freier Mensch was ich schon immer auch früher versucht habe zu sein.

Zuletzt möchte ich Dir noch widersprechen was die Religion angeht. Ein schwuler Buddhist hat es grundsätzlich nur so schwer wie er es sich selber macht. Es gibt weder Papst noch Mullah oder ähnliches, die sich als Sprachrohr höherer Wesenheiten empfinden und ihren neurotischen Kram als Gottes Wort verbreiten. Selbst wenn der Dalai Lama ne seltsame Meinung zum Thema Homosexualität hat, dann ist das seine Sache und hat mit mir nichts zu tun. Allenfalls stell ich mir die Frage wer auf die verrückte Idee kommt, dass ein Mönch kompetente Auskunft über Sexualität geben kann. Diese kann man oft nicht einmal von so genannten Sexualforschern, oder anderen dem Thema näher stehenden Experten, erwarten.

Seit April diese Jahres bin ich im Rat der Deutschen Buddhistischen Union (bundesweiter Dachverband) und Du kannst getrost davon ausgehen, dass ich dafür gesorgt habe, dass den Buddhisten die mich in dieses Amt gewählt haben schon vorher klar war, dass ich schwul bin.

Sonntag, 11. Januar 2009

Verblendung

Mir ist nicht klar, welche Art der Verblendung die Menschen befallen hat, für Organisationen auf die Straße zu gehen, die Zwietracht säen, die Morden und Krieg provozieren um ihre fragwürdigen Ziele zu erreichen.

Auch nach meiner Meinung ist Krieg kein adäquates Mittel der Völkerverständigung und ganz sicher hätte langfristig auch der israelischen Politik und Diplomatie Klügeres einfallen können.

Aber nun so zu tun als wenn "das Böse" nur und ausschließlich auf der israelischen Seite auszumachen wäre, ist völlig am Thema vorbei. Mich wundert schon seit vielen Monaten mit welcher Gleichmut, manchmal sogar mit stiller Sympathie, die Raketen der Hamas auf Israel hierzulande hingenommen wurden. Immer mehr fange ich an zu verstehen, wenn Menschen vom angeblich politisch korrekten Antisemitismus zu reden und schreiben anfangen. Es ist genau das, was sich einem aufdrängt, wenn ausgerechnet die Kinder und Enkel der Holocaust-Mörder zusammen mit Allahu akbar-Rufern auf die Straße gehen um Israel anzuprangern.

Beim denkenden und sensiblen Teil der Bevölkerung, erreichen sie mit diesen Aufmärschen nur das Gegenteil. Es ist mir heute noch peinlich wenn ich an meine jugendliche Demonstrationsbereitschaft denke, mit deren Hilfe Verbrecher wie Khomeini, Mugabe, Pol Pot und andere ins Amt geputscht wurden. Vielen von den jungen Demonstranten heute wird das in wenigen Jahren, so denke ich, genauso peinlich sein in ihrer Naivität und Leichtgläubigkeit für Verbrecherorganisationen wie Hammas demonstriert zu haben. Die paar Alten, die dort mitmarschieren und die ich noch aus den 70ern und 80ern kenne, werden es vermutlich in diesem Leben nicht mehr schaffen eine weitergehende Perspektive zu entwickeln als nur irgendwelchen altbekannten und wohlfeilen Parolen und Ansichten, hinter denen sich immer mehr Mörder und Geiselnehmer verschanzen, herzurennen.

Ist die Taktik der Hammas so schwer zu durchschauen, dass man nicht bemerkt, wie sie sich durch Sozialarbeit und milde Gaben bei der Bevölkerung einschleimen und dieselbe dann als Schutzschild und Geisel gegen die, durch sie provozierten, israelischen Gegenschläge zu benutzen? Diese Erkenntnis müsste doch einer/m deutschen Linksintellektuellen, über alle ideologischen Grenzen hinweg, gelingen, sollte man meinen.

Linke und Hamas marschieren

Donnerstag, 8. Januar 2009

Politisches

Zitate

Politik ist die Kunst, von den Reichen das Geld und von den Armen die Stimmen zu erhalten, beides unter dem Vorwand, die einen vor den anderen schützen zu wollen.

Öffentliche Meinung ist etwas, worauf sich hauptsächlich solche Politiker berufen, die keine eigene Meinung haben.

Jede Regierung, die man wieder loswerden kann, hat einen starken Anreiz, sich so zu verhalten, dass man mit ihr zufrieden ist. Und dieser Anreiz fällt weg, wenn die Regierung weiß, dass man sie nicht so leicht loswerden kann.
Karl Raimund Popper


Sie streiten, wer Barbar sei unter ihnen,

und zum Beweise, daß stets nur die andern

vor aller Nachwelt solchen Ruf verdienen,

verwüsten sie mit schrecklichen Maschinen

Galipoli, Galizien, Serbien, Flandern,

Wolhynien und das Land der Beduinen.



Erich Mühsam

Homosexualität und Religion




Pressemeldungen:

Knast für homosexuelle Aktivisten

Schwulsein als Verbrechen


Wikipedia zu Senegal:

Senegal Religionen

Den überwiegenden Teil bilden die sunnitischen Muslime mit 94 %. Die meist römisch-katholischen Christen machen etwa 5 % aus, knapp 1 % werden traditionellen afrikanischen Religionen zugerechnet.

Hunderttausende Senegalesen leben im Ausland, vor allem in Frankreich, wo sie zusammen mit anderen muslimischen Schwarzafrikanern wichtige Vertreter des Islam in Frankreich sind.

Meldungen zu Tibet:

China Observer, 08.01.09:

Tibetischen Flüchtlingen droht die Ausweisung

Etwa 30% der 20.000 tibetischen Flüchtlinge, die in Siedlungen in und um Pokhara, Nepal, leben, wurden nie mit einem Flüchtlingsausweis ausgestattet.

Das Asien-Zentrum für Menschenrechte (ACHR) in New Delhi drängte den zu Besuch in Indien weilenden nepalesischen Premierminister Pushpa Kamal Dahal, alias Prachanda, die Rechte der tibetischen Flüchtlinge in Nepal zu schützen und auf keinen Fall irgendeinen von ihnen nach China zurückzuschicken.

Etwa 30% der 20.000 tibetischen Flüchtlinge, die in Siedlungen in und um Pokhara, Nepal, leben, wurden nie mit einem Flüchtlingsausweis ausgestattet.

Der Standard (A), 29.12.08:

"China ist eine Fälschung"

Sein rotes Stirnband will er erst abnehmen, wenn Tibet unabhängig ist: Tenzin Tsundue, führender Kopf der neuen Exilgeneration, zieht im DER STANDARD-Interview Bilanz

Standard: Peking hat den Aufstand der Tibeter vor den Olympischen Sommerspielen niedergeschlagen. Gleichzeitig kann China Treffen westlicher Staatschefs mit dem Dalai Lama weiter nicht verhindern, wie jüngst die Begegnung mit Nicolas Sarkozy zeigte. Sehen Sie mit Bitterkeit oder mit einer gewissen Hoffnung auf dieses Jahr zurück?

Tsundue: Die Proteste in Tibet haben dem Kampf unseres Volks sehr geholfen. Tibet-Beobachter haben zu glauben begonnen, den Leuten gehe es gut unter der chinesischen Besatzung, sie hätten sich damit abgefunden, eben weil es lange Zeit keine Proteste gab.

Der Aufstand der Tibeter am 10. März war ein internationales Ereignis. Eine lange aufgestaute Wut hat sich Bahn gebrochen. Wenn wir nicht protestieren, werden wir sterben, dachten sich die Tibeter. 250 Menschen starben, etwa 5000 wurden verhaftet.

Standard: Weder die Exiltibeter noch die internationale Gemeinschaft haben die Niederschlagung des Aufstands verhindern können.

Tsundue: Die chinesische Regierung macht, was sie will. Die westlichen Regierungen reden über Frieden und Menschenrechte, aber in Wirklichkeit tun sie nichts. Ihre Geschäftsinteressen in China haben Vorrang. Welche Regierung legt sich mit China an wegen Tibet, Ostturkestan (Provinz Xianjing mit der Volksgruppe der Uighuren, Anm.) oder der Unterstützung für das Regime in Myanmar?

Standard: Die EU hat protestiert, ebenso die USA.

Tsundue: Das sind Lippenbekenntnisse. Sie könnten viel mehr tun.

Standard: Was schlagen Sie vor?

Tsundue: Die internationale Gemeinschaft könnte eine Untersuchungskommission nach Tibet schicken, die herausfinden soll, was dort wirklich geschehen ist. Westliche Länder mit ihren Wirtschaftsinteressen in China sollten mehr Verantwortung für ihr Geld verlangen. Ihr Geld ist es, das die chinesische Regierung stärkt und deren koloniale Besetzung in Tibet.

Ich meine, am Ende schadet dieses Geld für die korrupten Kommunisten auch den einfachen Chinesen. Als ich 1997 Gefangener in Lhasa war, hatte ich einen Nachbarn in der Zelle, einen Chinesen, der jeden Tag arbeiten musste. Er kam jeden Abend völlig erschöpft und gebrochen zurück. Er hat mir erzählt, was er tun muss: den Dreck aus den Toiletten der Hotels und Gästehäuser der Touristen schaufeln und in den Gemüsegärten verteilen.

Standard: Was hilft es also, wenn Nicolas Sarkozy den Dalai Lama trifft wie im Dezember in Danzig?

Tsundue: Es hilft. Es liegt natürlich an Frankreich, für seine moralische Integrität einzutreten. Sarkozy hat das getan, indem er sich seine Entscheidung nicht von Peking diktieren ließ.

Standard: Aber die Geschäfte laufen weiter.

Tsundue: Die Geschäfte laufen weiter. Aber ein solches Treffen mit seiner Heiligkeit ermuntert andere Staaten in Europa, dem zu folgen.

Standard: Wie würden Sie sich selbst beschreiben? Als einen Schriftsteller mit politischem Programm oder mehr als politischen Aktivisten?

Tsundue: Ich nehme George Orwell zum Vorbild. Er sagte, es ist nicht genug, Gedichte zu schreiben und sie in einem Buch zu lassen. Du musst auf die Straße hinausgehen und sie an die Wand schlagen. Die Ungerechtigkeit bekämpfen. Ich glaube, ich tue das als Dichter. Wir kämpfen heute für die Wahrheit: dass Tibet ein unabhängiges Land war. Und genau das fordern wir wieder.

Standard: Wie wollen Sie die Volksrepublik China loswerden?

Tsundue: Die Volksrepublik China ist eine Fälschung, die Mao Tse-tung 1949 geschaffen hat, ein verrückter chinesischer Nationalismus, der einfach durch Anwendung militärischer Gewalt entstand. In einem sehr viel freieren Staat werden die Chinesen das verstehen. Veränderungen finden jetzt schon statt.

Standard: Ihre Ideen entsprechen nicht ganz dem, was die tibetische Exilregierung als Linie vorgibt.

Tsundue: Die Exilregierung strebt nach Autonomie für Tibet innerhalb Chinas. Aber das ist nur eine politische Linie, und Politik ändert sich. Wir haben eine demokratisch gewählte Regierung. Wenn eine Mehrheit der Exiltibeter für die Unabhängigkeit ist, gibt es einen Wechsel, und den sehe ich jetzt.

Markus Bernath

Zur Person: Tenzin Tsundue ist Dichter, Aktivist und einer der führenden Köpfe der neuen Generation der Exiltibeter. Der 1975 in Indien geborene Sohn einer tibetischen Flüchtlingsfamilie war mehrfach in Haft, darunter auch 1997 in Lhasa nach einer illegalen Einreise nach Tibet. Tsundue war in Wien anlässlich des Filmfestivals "thishumanworld". Er spielt die Hauptrolle in dem Dokumentarfilm "Road to Tibet" des italienischen Journalisten Manfredi Manera.


Deutsche Welle, 24.11.08:

Kommentar: Tibet braucht echte Autonomie

Entgegen anders lautenden Gerüchten bleibt der Dalai Lama den Tibetern als Gallionsfigur ihres Kampfes um Autonomie erhalten. Eine Chance für China, meint Matthias von Hein in seinem Kommentar.

Vor über 20 Jahren sagte Deng Xiaoping, der Architekt der chinesischen Reform- und Öffnungspolitik einen Satz, der heute noch in den Köpfen der Tibeter widerhallt: "In der Tibet-Frage kann man über alles reden, außer über die Unabhängigkeit". Aber schon Deng hat seinen Worten keine Taten folgen lassen. Und auch die heutige Führung setzt im Umgang mit den Tibetern auf Unterdrückung, nicht auf echten Dialog.

Weil das so ist, weil auch die Proteste der Tibeter im März brutal niedergeschlagen wurden, weil insgesamt acht Gesprächsrunden zwischen den Gesandten des Dalai Lamas und der chinesischen Regierung keinen Millimeter Fortschritt gebracht haben und im Sande verliefen, deshalb macht sich Unzufriedenheit unter den Exiltibetern breit. Gerade die jüngeren Tibeter sprechen sich immer häufiger für eine Abkehr vom "Mittleren Weg" des Dalai Lamas aus. Dieser Weg lehnt Gewalt ab und zielt lediglich auf echte Autonomie innerhalb des chinesischen Staatsverbandes; staatliche Unabhängigkeit wird nicht angestrebt.

Friedfertigkeit nimmt ab

Die Frustration im Umgang mit dem übermächtig erscheinenden China aber wurde so groß, dass immer mehr Tibeter bereit scheinen, gewaltsam für ein unabhängiges Tibet zu kämpfen. In dieser Situation hat der Dalai Lama das einzig Richtige getan: Er hat eine Sonderkonferenz der Tibeter einberufen, damit die Betroffenen selbst über den künftigen Weg beraten. Am Ende von einer Woche Beratung der 600 Delegierten steht nun ein klares Votum für den gewaltfreien, mittleren Weg des Dalai Lamas.

Peking sollte froh sein, dass der Dalai Lama die Exiltibeter noch einmal hinter sich vereinen konnte. Und Peking sollte die Zeit nutzen. Denn der Dalai Lama ist bereits 73 Jahre alt. Statt ihn als Separatisten und Verräter zu beschimpfen, sollte ein kritisches Nachdenken über die chinesische Minderheitenpolitik einsetzen.

Peking darf sich nicht wundern

Es sollte Peking zu denken geben, dass die Stimmung in Tibet trotz der gewaltigen Investitionen so stark gegen die Zentralregierung gerichtet ist. Der Pekinger Buchautor Wang Lixiong, verheiratet mit einer Tibeterin, bringt es auf den Punkt: Gerade die Politik der Zentralregierung treibt die Tibeter in die Arme von Unabhängigkeitsbefürwortern. Wer Mönche in so genannten "patriotischen Schulungen" dazu zwingt, mit dem Dalai Lama ihr religiöses Oberhaupt zu verleumden, der darf sich nicht wundern, diese Mönche bei nächster Gelegenheit auf der Straße zu sehen.

Nicht nur Tibet braucht echte Autonomie, auch die Rechte der anderen 55 nationalen Minderheiten müssen gestärkt werden, darunter die der Uighuren und Mongolen. Und diese Rechte müssen einklagbar werden - vor unabhängigen Gerichten. Damit könnte viel Druck aus dem brodelnden Nationalitätenkessel genommen werden. Die Konferenz von Dharamsala hat Konfrontation eine Absage erteilt; die Tibeter setzen weiter auf Dialog. Peking sollte im eigenen Interesse dafür sorgen, dass es ein echter Dialog wird.

Matthias von Hein